Neue Mutterpflanze professionell erfassen
Die korrekte Erfassung einer neuen Mutterpflanze ist fundamental für ein professionelles Produktionssystem. Diese umfassende Anleitung führt dich durch alle Schritte des Erfassungsformulars und erklärt, wie du GACP-konforme Dokumentation sicherstellst und optimale Rückverfolgbarkeit gewährleistest.
Warum ist präzise Mutterpflanzen-Erfassung kritisch?
- GACP-Compliance: Vollständige Rückverfolgbarkeit von der Mutterpflanze bis zum Endprodukt
- Produktionsplanung: Basis für alle Stecklingsproduktions-Kalkulationen
- Qualitätssicherung: Dokumentation genetischer Eigenschaften und Herkunft
- Rechtssicherheit: Nachweis legaler Herkunft und ordnungsgemäßer Dokumentation
- Effizienz: Optimierte Arbeitsabläufe durch strukturierte Datenerfassung
Schritt 1: Strain-Informationen erfassen (Sektion 1)
Intelligentes Autocomplete-System nutzen
Strain Name eingeben
- Autocomplete-Funktion: Beginne mit der Eingabe - ab 3 Buchstaben erscheinen Vorschläge
- Strainworld-Integration: Über 130 aktive Strains aus der internationalen Datenbank
- Beispiel-Eingaben: "Amn" zeigt alle Amnesia-Varianten, "OG" zeigt OG Kush, OG Cheese, etc.
- Exakte Schreibweise: Wähle aus der Dropdown-Liste für korrekte Verknüpfung
Automatische Datenübernahme
- Breeder-Feld: Wird automatisch ausgefüllt bei Strain-Auswahl
- M-Code (ws_id): Strainworld-Referenz wird automatisch gesetzt
- Strain-Bild: Produktbild wird aus der Datenbank geladen
- Genetik-Informationen: Indica/Sativa-Verhältnis wird übernommen
Manuelle Eingabe bei neuen Strains
- Neuer Strain: Wenn nicht in Strainworld verfügbar, manuell eingeben
- Breeder manuell: Züchter-Name selbst eintragen
- Dokumentation: Herkunft und Genetik in Notizen dokumentieren
- Nachträgliche Verknüpfung: Kann später bei Verfügbarkeit verknüpft werden
Autocomplete-Optimierung
Nutze kurze, eindeutige Suchbegriffe: "White" statt "White Widow", "Amn" statt "Amnesia Haze". Das System zeigt dir alle passenden Varianten mit Breeder und M-Code für präzise Auswahl.
Schritt 2: Identifikationsdaten konfigurieren (Sektion 2)
EAN-Code System verstehen
Automatische EAN-Generierung
- 13-stelliger Code: Wird automatisch nach GACP-Standards generiert
- Eindeutigkeit: Jede Pflanze erhält eine unique EAN-Nummer
- Format: Basiert auf CRC32-Hash der Pflanzendaten
- Barcode-Integration: Kann direkt für Etiketten-Druck verwendet werden
Origin Batch ID
- Herkunfts-Charge: Referenz zur ursprünglichen Charge/Lieferung
- Rückverfolgbarkeit: Verknüpfung zu Lieferanten-Dokumentation
- Format: Alphanumerisch, z.B. "BATCH2024001" oder "RQS-WW-240815"
- Optional: Kann leer gelassen werden bei unbekannter Herkunft
Kategorie-System
- Produktions-Kategorien: Klassifizierung nach Verwendungszweck
- Standard-Kategorien: "Premium", "Standard", "Experimental", "Backup"
- Produktionsplanung: Basis für Priorisierung und Ressourcenzuteilung
- Qualitäts-Indikator: Hilft bei Entscheidungen für Stecklingsproduktion
EAN-Code Eindeutigkeit
Jeder EAN-Code muss systemweit eindeutig sein. Bei Duplikaten wird automatisch eine neue Nummer generiert. Notiere dir die EAN-Codes für physische Etikettierung.
Schritt 3: Biologische Daten dokumentieren (Sektion 3)
Zustand (Condition) korrekt bewerten
Zustandskategorien verstehen
- Gesund: Pflanze zeigt keine Krankheitsanzeichen, normales Wachstum
- Krank: Sichtbare Probleme (Schädlinge, Nährstoffmangel, Pilzbefall)
- Behandlung: Wird gerade behandelt, Zustand überwacht
- Quarantäne: Isoliert zur Beobachtung oder Behandlung
Bewertungskriterien
- Blattwerk: Farbe, Struktur, Schäden prüfen
- Wachstum: Vitalität und Wachstumsrate bewerten
- Schädlinge: Sichtprüfung auf Insekten oder Eier
- Wurzelsystem: Falls sichtbar, Gesundheit der Wurzeln
Alter-Status (Age Status) bestimmen
Altersklassifikation
- Jung (0-6 Monate): Neue Pflanzen, noch im Aufbau
- Mittel (6-18 Monate): Etablierte, produktive Mutterpflanzen
- Alt (über 18 Monate): Erfahrene Pflanzen, möglicherweise weniger produktiv
Produktionsrelevanz
- Jung: Vorsichtige Stecklingsentnahme, Aufbauphase
- Mittel: Optimale Produktionsphase, regelmäßige Entnahme möglich
- Alt: Reduzierte Entnahme, eventuell Ersatz planen
Standort-Management
Standort-Kategorien
- Produktionsräume: "Raum A", "Raum B", "Hauptproduktion"
- Spezialräume: "Quarantäne", "Aufzucht", "Mutterpflanzen-Bereich"
- Regalsysteme: "Regal 1-A", "Regal 2-B" für präzise Lokalisierung
- Mobile Standorte: "Transportabel", "Temporär" für flexible Nutzung
Optimaler Erfassungs-Workflow
1. Strain über Autocomplete auswählen (automatische Datenübernahme)
2. Biologische Daten ehrlich bewerten (Basis für Produktionsplanung)
3. Standort präzise angeben (wichtig für tägliche Rundgänge)
4. Notizen für Besonderheiten nutzen (wichtig für Nachvollziehbarkeit)
Schritt 4: Formular abschließen und speichern
Validierung und Prüfung
Automatische Validierung
- Pflichtfelder-Prüfung: System prüft alle erforderlichen Eingaben
- Format-Validierung: EAN-Codes, Datumsfelder werden automatisch geprüft
- Duplikat-Erkennung: Warnung bei ähnlichen Pflanzen-Namen
- Strain-Verknüpfung: Bestätigung der korrekten Strainworld-Zuordnung
Manuelle Endkontrolle
- Daten-Review: Alle Eingaben nochmals visuell prüfen
- Standort-Bestätigung: Physischen Standort mit Eingabe abgleichen
- Zustand-Bewertung: Aktuelle Pflanzenkondition nochmals bewerten
- Notizen-Vollständigkeit: Wichtige Beobachtungen dokumentiert?
Speichern und Nachbereitung
Erfolgreiches Speichern
- Bestätigung: Grüne Erfolgsmeldung mit M-Code der neuen Pflanze
- EAN-Code notieren: Für physische Etikettierung aufschreiben
- Automatische Weiterleitung: Zur Detailansicht der neuen Pflanze
- Audit-Trail: Erfassung wird automatisch protokolliert
Sofortige Nacharbeiten
- Etikett drucken: QR-Code/Barcode für physische Kennzeichnung
- Standort markieren: Pflanze am angegebenen Standort platzieren
- Pflegeplan zuweisen: Falls erforderlich, Pflegekalender aktivieren
- Foto aufnehmen: Aktuelles Bild für Dokumentation
Häufige Erfassungsfehler vermeiden
- Strain-Tippfehler: Immer aus Autocomplete-Liste wählen
- Falsche Standorte: Physischen Ort vor Eingabe prüfen
- Unvollständige Notizen: Wichtige Beobachtungen sofort dokumentieren
- Fehlende EAN-Notiz: Code für Etikettierung aufschreiben
Mobile Erfassung optimieren
Smartphone/Tablet-Nutzung
Touch-Optimierung nutzen
- Große Eingabefelder: Optimiert für Fingereingabe
- Autocomplete-Dropdown: Touch-freundliche Auswahl
- Zoom-Funktion: Kleine Details vergrößerbar
- Offline-Fähigkeit: Eingaben werden zwischengespeichert
Kamera-Integration
- Direkter Foto-Upload: Kamera-Button für sofortige Aufnahme
- QR-Code scannen: Bestehende Codes einlesen
- Barcode-Erfassung: EAN-Codes automatisch erkennen
- Bildkomprimierung: Automatische Optimierung für Upload
Profi-Tipp: Batch-Erfassung vorbereiten
Bei mehreren neuen Pflanzen: Erst alle physisch vorbereiten und nummerieren, dann systematisch erfassen. Das spart Zeit und reduziert Fehler bei der Standort-Zuordnung.
GACP-Compliance sicherstellen
Dokumentationspflichten
Rückverfolgbarkeit
- Herkunfts-Nachweis: Origin Batch ID oder Lieferanten-Referenz
- Genetik-Dokumentation: Strain-Informationen vollständig erfassen
- Zeitstempel: Automatische Erfassung von Datum/Uhrzeit
- Benutzer-Zuordnung: Wer hat die Pflanze erfasst?
Audit-Sicherheit
- Unveränderliche Logs: Erfassung kann nicht nachträglich geändert werden
- Vollständige Historie: Alle Änderungen werden protokolliert
- Export-Funktion: Daten für Behörden exportierbar
- Backup-Sicherheit: Automatische Datensicherung
Erfassung erfolgreich abgeschlossen!
Nach erfolgreicher Erfassung erhältst du eine eindeutige M-Code-Nummer und kannst sofort mit der professionellen Verwaltung deiner neuen Mutterpflanze beginnen. Die Pflanze ist jetzt vollständig im System integriert und bereit für Produktionsplanung.